Die Energiewende ist in vollem Gange und Sie können jetzt aktiv werden! In Zeiten stetig steigender Energiekosten und des fortwährend größer werdenden Bewusstseins für den Umweltschutz gewinnt das Thema Passivhaus immer mehr an Bedeutung.
Doch was ist eigentlich ein Passivhaus? Wie setzt man es am besten um und lohnt sich die Investition? Eine Thematik, welche wir in diesem Artikel einmal genauer beleuchten möchten.
Die Idee vom Passivhaus – ein Gebäude, in dem die Bewohner wenig Energie verbrauchen
Die Idee des Passivhauses klingt relativ simple – es ist ein Haus, das so konstruiert ist, dass es beinahe ohne aktives Heizsysteme oder Klimaanlage auskommt. Das bedeutet, dass Sie viel weniger Energie verbrauchen und infolgedessen Geld einsparen. Aber wie funktioniert das? Nun, ein Passivhaus greift auf die natürlichen Ressourcen der Umgebung zurück, als Wärmequelle dient beispielsweise die Sonneneinstrahlung.
Die Wände, Decken und Fenster sind so isoliert, dass keine Wärme entweichen und keine Kälte eindringen kann. Zusätzlich wird die Luft im Haus ständig mit frischer Luft aus der Umgebung aufgewirbelt, was bedeutet, dass es zu keinen giftigen Ausdünstungen kommt. Das alles klingt ziemlich vielversprechend, aber was ist mit den Kosten?
Nun, ein Passivhaus ist in der Regel etwas teurer in der Anschaffung als ein herkömmliches Haus, wir sprechen hier von 10 -15 %. Aber aufgrund der geringeren Energiekosten und der Tatsache, dass Sie keine teuren Heiz- oder Kühlsysteme benötigen, wird sich die getätigte Investition in relativ kurzer Zeit ausgleichen. In den meisten Fällen rechnet man damit, dass sich die Kosten für ein Passivhaus innerhalb von 10 bis 15 Jahren amortisieren – was bedeutet, dass Sie im Grunde genommen „Geld sparen“, wenn Sie in ein Passivhaus investieren.
Natürlich gibt es noch viele andere Vorteile eines Passivhauses – zum Beispiel ist es sehr umweltfreundlich. Aber am Ende des Tages ist es die Tatsache, dass Sie Geld sparen können, welche viele Menschen zum Bau oder einer Sanierung anregt.
Bauvorhaben – was ist zu beachten?
Wer plant, ein Passivhaus zu bauen, sollte sich zunächst ausführlich informieren. Denn ein Bauvorhaben ist mit vielen unterschiedlichen Aufgaben und Entscheidungen verbunden. Von der Planung über die Ausführung bis hin zur Übergabe an den Bauherrn müssen viele Faktoren beachtet werden. Eine genaue Kenntnis dieser Faktoren ist die Grundlage für ein erfolgreiches Bauvorhaben.
Die Planung beginnt in der Regel mit dem Erstellen eines Grundrisses. In diesem werden die Räume des Hauses dargestellt und ihre Größe festgelegt. Auch die Position der Türen und Fenster sowie sonstige Änderungen am Gebäude wird in diesem Schritt geplant und können für den späteren Verlauf in einer Baumanagement-Software festgehalten werden.
Anschließend wird der Grundriss in einem 3-D-Programm visualisiert und die ersten Ideen für das Aussehen des Hauses entwickelt. In der nächsten Phase des Bauvorhabens steht die Wahl der Baumaterialien an. Hier muss man sich entscheiden, welche Materialien für das Haus verwendet werden sollen. Dabei sollte man sowohl auf die Optik als auch auf die Wärmedämmung von Fenster, Tür und Dach achten. Nachdem alle Materialien ausgewählt sind, kann mit dem Bau des Hauses begonnen werden.
Hierbei ist es wichtig, dass alle Arbeiten genau nach Plan verlaufen. Sollte es doch einmal zu
Verzögerungen kommen, ist die Kommunikation zwischen Baubetrieb und Bauherrn das A und O. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass das Haus am Ende den Ansprüchen entspricht und keine Mängel aufweist.
Sobald das Gebäude fertiggestellt ist, gelangt der Bauherr in Besitz seiner eigenen Vierwände. Dieser hat nun die Aufgabe, das Haus ganz nach seinen individuellen Bedürfnissen einzurichten. Natürlich kann man sich bei diesem Schritt auch Hilfe von Profis holen, um sicherzustellen, dass alles reibungslos funktioniert.
Kosten-Nutzen-Analyse eines Passivhauses
Ist dieses Vorhaben denn wirklich die Investition wert? Diese Frage stellen sich viele, die über den Bau eines Passivhauses nachdenken. Schließlich sind die Kosten oft höher als die für ein herkömmliches Objekt. Doch ist der Mehrpreis am Ende auch tatsächlich gerechtfertigt?
Die Antwort lautet: Ja! Ein Passivhaus ist die Investition wert – sowohl finanziell als auch ökologisch. Finanziell gesehen spart ein Passivhaus in der Regel deutlich mehr Energiekosten ein, als es an Baukosten mehr kostet. Durchschnittlich beträgt der Mehrpreis für den Bau eines Passivhauses 10–15 %. Die Einsparungen bei den Energiekosten liegen jedoch bei 70–80 %. Somit rechnet sich der Bau eines Passivhauses bereits nach ca. 10 Jahren – je nach Hausgröße und Standort.
Ökologisch gesehen ist der Bau eines Passivhauses ebenfalls sinnvoll. Durch den extrem geringen Heizenergiebedarf reduziert sich der CO₂-Ausstoß um ca. 80 % gegenüber den herkömmlichen Immobilien. Auch die Langlebigkeit des Hauses spielt hier eine Rolle, denn ein Passivhaus steht unter anderem dem Massivhaus im nichts nach. Beide Varianten können nach Fertigstellung problemlos 100 bis 150 Jahre den Bewohnern ihren Dienst erweisen.
Förderungsmöglichkeiten für den Bau eines Passivhauses
Der Staat fördert den Bau energieeffizienter Häuser mit verschiedenen Programmen. Zuschüsse und steuerliche Vergünstigungen können beantragt werden. Die Förderung ist an bestimmte Kriterien gebunden, zum Beispiel den Einsatz von erneuerbaren Energien, die thermische Sanierung oder den Bau eines Passivhauses.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bieten Fördermittel an, um den Bau oder die Sanierung eines Passivhauses zu ermöglichen. Während des Bauvorhabens kann es sinnvoll sein, alle erfolgten Schritte zu dokumentieren, hierzu bieten sich unterschiedliche Bau-Apps an.
Diese Fördermittel können in Form von Darlehen oder Zuschüssen vergeben werden und helfen so, die Kosten für den Bau eines Passivhauses zu reduzieren. Weitere Informationen über die verschiedenen Fördermittel und deren Bedingungen können bei den jeweiligen Institutionen eingesehen werden.
Fazit – lohnenswerte Investition bei steigenden Energiekosten
Immer mehr Bauherren entscheiden sich für den Bau eines Passivhauses. Dies ist nicht zuletzt auf die signifikant steigenden Energiekosten der letzten Jahre zurückzuführen. Durch die geringeren Energiekosten, welche erzielt werden, können sich die Kosten für den Bau schnell amortisieren.
Auch der Schutz der Umwelt ist ein wichtiger Aspekt, den man bei der Entscheidung für den Bau eines Passivhauses berücksichtigen sollte. Durch den geringeren Energiebedarf wird auch der CO₂-Ausstoß reduziert, was zu einem positiven Beitrag für die Umwelt beiträgt.