Kern und Ziel eines Passivhauses ist, dass fast keine Energie gebraucht wird, um eine Wohlfühlatmosphäre zu kreieren. Neben guter Dämmung und einem passenden Heizsystem spielen vor allem auch die passenden Materialien eine wichtige Rolle. Der Bodenbelag beispielsweise trägt maßgeblich zur Reduktion des Wärmeenergiebedarfs bei. Daher ist es wichtig, auch hier genau auf die richtige Wahl zu achten. Insbesondere Holzböden sind für Passivhäuser ideal.
Der richtige Bodenbelag – warum das Material eine Rolle spielt
In einem Passivhaus wird möglichst durch Verringerung des Wärmeverlustes ein Haus erstellt, das nahezu ohne Heizung bewohnbar ist. Die meisten Passivhäuser besitzen in der Praxis zwar zusätzlich eine Heizung, dennoch ist der Wärmebedarf minimiert. In herkömmlich gebauten Häusern aus den 1980er Jahren wurde beispielsweise noch etwa 200 khw/(m²a) für das Beheizen der Räumlichkeiten benötigt. Mit zunehmenden Ressourcenverbrauch und Sorgen um die Umwelt wurden die Gesetze strenger und der Wunsch nach effizienteren Häusern größer. Häuser, die nach 2009 gebaut wurden, hatten schließlich nur noch einen Energiebedarf von etwa 80 kWh/(m²a). In einem Passivhaus schließlich ist er noch geringer – mit dem Ziel gegen Null zu gehen. Klar, dass in einer solchen Konstruktion eine Vielzahl von Details eine Rolle spielt.
Fußwarme Materialien am Boden
Wer ein Passivhaus bauen möchte, muss auch an alle Details denken. Eine gute Isolierung und eine Dämmung der Wände sind beispielsweise wichtige Faktoren. Nicht auslassen darf man dabei den Bodenbelag. Es gibt zahlreiche verschiedene Methoden, einen Boden zu belegen. So sind beispielsweise Holz und Parkettboden , aber auch PVC und Fliesen beliebte Materialien. Unterschiedliche Materialien weisen jedoch sehr unterschiedliche Eigenschaften auf. Für ein Passivholz ist Holz ganz klar das beste Material. Wer sich für einen Holzboden entscheidet, erhält folgende Vorteile:
- natürlich fußwarmer Boden
- umweltfreundliches Material
- pflegeleichtes Material
- robustes Material
- schöne Ästhetik
- Material, das besonders in Passivhäusern glänzt
Starke Holzdielen sind ideal für Passivhäuser. Sie sehen nicht nur ästhetisch aus, sondern sind auch nachhaltig. Holz ist ein natürliches, nachwachsendes Material. Außerdem verfügt es über zahlreiche positive Eigenschaften. Insbesondere naturgeöltes Holz ist hier ein Gewinn. Eine solche Oberfläche lässt sich auch nach vielen Jahren wieder sanieren.
Teilweise lässt sich aus den Altbeständen sogar ein komplett neuer Bodenbelag machen. Das bedeutet, das einmal verwendete Holz ist immer wieder einsetzbar und sanierbar. Der potenzielle Materialverlust ist deutlich geringer als bei anderen Bodenbelägen. Ein PVC Boden beispielsweise kann nicht so einfach wieder saniert werden. Das gilt etwa für Fliesen. Holz hat hier einen entscheidenden Vorteil.
Natur geölte Oberflächen aus Holz lassen sich nachhaltig reinigen und mechanische Einwirkungen können partiell behoben werden. Gibt es Dellen oder unschöne Stellen, können diese einzeln geschliffen werden. Eine gebrochene Fliese wiederum muss meist komplett entfernt oder umständlich geklebt werden.
Dabei wird der Einsatz von anderen Stoffen – wie beispielsweise giftigen Klebstoffen – häufig unumgänglich. Auch das macht die Reparatur und Sanierung eines solchen Bodenbelags weniger nachhaltig. Und Nachhaltigkeit ist schließlich das oberste Ziel eines Passivhauses. Holzdielen können mit einer einfachen Holzboden-Seife gereinigt werden. Dies ist in der Regel sehr viel umweltfreundlicher als viele andere Methoden.
Zudem ist Holz fußwarm. Jeder, der gerne barfuß durch das eigene Haus läuft, wird den Unterschied zwischen Holzdielen, Fliesen und PVC sofort spüren. Holzdielen sind von Natur aus deutlich wärmer. Das Material wirkt isolierend und naturnah, wohingegen Fliesen beispielsweise von Natur aus ein kaltes Material sind. Wer weniger heizen möchte, sollte daher ruhig auf solche Naturmaterialien setzen. Neben dem neben der Tatsache, dass ein Holzboden von Natur aus fußwarm ist, ist er auch von Natur aus strapazierfähig und pflegeleicht. Egal, ob kleine Kinder oder Haustiere über den Boden rennen, schwere Möbel verschoben werden oder andere Lasten zu tragen sind – ein guter Holzboden hält einiges durch.
Dielen und Parkett – zwei Böden für das regulierbare Passivhaus
Wer sich für einen Holzboden im Passivhaus entscheidet, hat die Wahl zwischen Dielen und Parkett. Dicke Holzdielen oder Holz-Parkett sind gleichwertig gute Bodenbeläge. Die Wahl hängt daher eher vom persönlichen Geschmack und möglicherweise vom Budget ab. Grundsätzlich besitzen alle Holzböden Eigenschaften, die sich in jedem Haus gut machen – allerdings gerade in Passivhäusern besonders hervorstechen.
Für Holz- und Parkettboden ist ein Raumklima zwischen 55 % und 60 % Luftfeuchtigkeit ideal. Dies bietet sich in einem Passivhaus grundsätzlich an. In einem Passivhaus sorgt eine Lüftungsanlage nämlich für eine entsprechende Entfeuchtung. Dadurch kann das Raum Klima bestens gesteuert werden. Das ist für ein Holzboden durchaus vorteilhaft. Es bedeutet außerdem, dass eine Kühlung über den Fußboden realisierbar ist. So kann vermieden werden, dass gefährliche Taupunktüberschreitungen riskiert werden, die dem natürlichen Boden dauerhaft schaden könnten. Ein Holzfußboden ist also in einem Passivhaus deutlich pflegeleichter als in jedem anderen Haus. Sowohl Sommer- als auch Winterperioden können mit dem Boden bestens überstanden werden.
Ressourcen und Finanzen schonen
Ein Holzboden ist neben all den anderen Vorteilen auch ressourcenschonend für Umwelt und das Portemonnaie. Es gibt viele Bodenbeläge, die deutlich teurer sind als Echtholz. Natürlich gibt es auch günstigere Varianten, doch Holz liegt bequem im mittleren Budget. Zudem lässt sich zwischen verschiedenen Holzarten unterscheiden, von denen einige teurer und andere günstiger sind. In der Regel lässt sich für nahezu jeden Geldbeutel das passende Holz finden. Wie teuer der Boden im Endeffekt wird, ist außerdem auch von der Dicke abhängig. Ein mittelstarker Boden ist jedoch empfehlenswert, da er die Kälte insbesondere von unten gut abhält. Zumindest im Erdgeschoss ist daher ein dicker, robuster Boden empfehlenswert. Im Obergeschoss dürfen die Dielen oder Parkettstreifen dünner sein. Wer über die beste Wahl des Holztyps nachdenkt, sollte dabei übrigens auch bedenken, welche Möbel später im Haushalt stehen sollen. Schließlich ist die Ästhetik besonders hoch, wenn die Holztypen überwiegend zusammen passen.
Fazit – Holzböden für das Passivhaus
Ein Holzboden ist der ideale Bodenbelag für jedes Passivhaus. Das natürliche Material ist grundsätzlich fußwarm und sorgt dafür von ganz alleine für ein wohlig-warmes Erlebnis. Die Isolierung zum Untergrund ist gut und die natürlichen Materialeigenschaften unterstützen Sinn und Zweck des Passivhauses. Holzböden sind zudem ressourcenschonend und auch für kleinere Budgets erhältlich. Zudem passt die natürliche Ästhetik eines Holzbodens bestens zum umweltfreundlichen Stil eines Passivhauses. Andere Bodenbeläge sind in einem Passivhaus nur in wenigen Räumen sinnvoll. So sind Fliesen beispielsweise selbstverständlich auch in Passivhäusern und möglicherweise Küchen praktisch. In allen anderen Räumlichkeiten jedoch, hat Holz definitiv Vorrang!
Quellen & Tipps
- https://www.energiesparhaus.at/gebaeudehuelle/passivhaus/bauteile.htm
- http://www.homesolute.com/ausbau/daemmung/bodendaemmung-im-passivhaus/